Erst die Erfahrung des Leids lässt reifen

Veröffentlicht: Mittwoch, 14. Dezember 2005 Geschrieben von Detlef Lang

Kulturabend über den Buchautor und Literaturprofessor Clive Staples Lewis

Worte, Witz, Wahnsinn

USLAR. "Mach den Versuch, die Möglichkeit des Leidens auszuschließen, die mit der Ordnung der Natur und der Tatsache des freien Willens gegeben sind, und du wirst finden, dass du das Leben selbst ausgeschlossen hast." Die Thematik des englischen Kulturabends in der Uslarer Friedenskirche am Freitagabend hatte Anspruch und Tiefgang sowie Aktualität.

Denn es ging um das Denken und Glauben des englischen Literaturprofessors und Buchautors Clive Staples Lewis.

Eingeladen hatten die evangelische Freikirche und der Literatur- und Kunstkreis Uslar. Der Theologe Victor Harder (Berlin) nahm die 40 Besucher in das Denken und Glauben Lewis' hinein. Neben den bekannten "Chroniken von Narnia" ("Der König von Narnia" läuft gerade im Kino) hat Lewis in seinem Buch "Über den Schmerz" die Frage behandelt: Warum lässt ein allmächtiger und liebender Gott zu, dass Menschen leiden? Lewis‘ Antwort: Erst die Erfahrung des Leides lässt uns reifen, lässt unsere Liebe und unseren Glauben Echtheit und Tiefgang gewinnen.

Lewis hat diese Antwort nicht nur durchdacht, sondern auch – unfreiwillig – durchlebt. Erst sehr spät heiratete er die Amerikanerin Joy Gresham. In der zunächst sehr pragmatischen Beziehung entstand zunehmend Liebe, auf deren Höhepunkt seine Frau an Krebs starb. Dieser schmerzliche Lebensabschnitt in Lewis' Leben ist Inhalt des Spielfilms "Shadowlands", der neben der biografischen Einführung und mehreren Lesungen Hauptteil des Abends war.

Während einer Pause gab es in der Friedenskirche englischen Tee, selbstgemachtes Gebäck sowie einen C.S.Lewis-Büchertisch. (RED)

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 14. Dezember 2005

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