Wein und köstliche Lieder

Veröffentlicht: Montag, 22. Januar 2007 Geschrieben von Detlef Lang

Mit amüsant-ironischen Versen begeisterte Glenn Walbaum 100 Zuhörer

Auftritt von Glenn Walbaum

USLAR. Genuss für Geist und Gaumen bescherten Glenn Walbaum und der Literatur- und Kunstkreis Uslar (LuK) den Gästen der literarischen Weinprobe im Rathaussaal. Diese hatten sich offenbar sehr auf amüsante Stunden gefreut. Denn schon Tage zuvor waren alle 96 Karten verkauft. "Wir sind haarscharf an der Grenze des Machbaren" freute sich der Vorsitzende Justus Pahlow. Zu Käsehäppchen und vier Weinen, die es nach und nach zu kosten gab, servierte Glenn Walbaum Liebeslieder - mal heiter, mal witzig mit einer Prise Satire. So gipfeln die von Walbaum vertonten Verse von Heinrich Heine in der Zeile "Liebchen, hast mich zugrunde gerichtet".

Auch die Texte von Kurt Tucholsky sang Walbaum mit ironischem Augenzwinkern. Und Kabarettist Georg Kreisler hat seine Lieder wie "Ich liebe das Mädchen mit drei blauen Augen" gleich "Liebeslieder zum Fürchten" genannt.

Als Überraschungsgast wechselte nach der Pause der LuK-Vorsitzende Justus Pahlow die Rollen, griff zum Mikrofon und schmetterte zur Freude der Zuhörer: "Die Liebe ist wie ein Schiebedach. Hell, warm und offen bei Sonnenschein und wenn du mal nicht aufpasst, regnet es rein".

Doch auch das Publikum musste noch singen. "Das klingt wie zwölf Missionsschwestern beim Adventscafe", meinte Walbaum streng zum ersten Versuch des Refrains "Hanna Luise" und verlangte "bitte mehr Inbrunst".

Das klappte im Gegensatz zur Erinnerung von Glenn Walbaum und Regina Schindler-Walbaum an ihr Kennenlernen. Beide sangen im Wechsel über das erste Treffen: "Ich kam um 9 - Ich kam um 8. Wir tranken Sekt - Es war Bier vom Fass. Und der Tenor - es war ein Bass ..."

Mit viel Applaus verabschiedete das Publikum nach mehr als zwei Stunden Programm Glenn Walbaum, der schon vor einem Jahr in Uslar begeisterte. In den nächsten Monaten werden die Stammgäste des Literatur- und Kunstkreises einige Künstler sehen, die schon einmal in Uslar waren. Denn das Motto des LuK, der 20 Jahre alt wird, lautet "Wiedersehen macht Freude".

Zum nächste Wiedersehen lädt der Verein für Donnerstag, 22. Februar, in den Kulturbahnhof Allershausen ein. Nach der Jahreshauptverversammlung beginnt um 20 Uhr eine Lesung mit Klaviermusik von André Klein und "TeeRadikal" aus Berlin. (shx)

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 22. Januar 2007

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