Das Lied von der Blutwurst

Veröffentlicht: Mittwoch, 11. Februar 2015 Geschrieben von Detlef Lang

Vladimir Skal und Irene Bronder begeisterten das Publikum beim Abend über Wien

Das Lied von der Blutwurst
Ließ Wien lebendig werden: Sänger Vladimir Skal im Gemeindehaus. Er wurde von Irene Bronder am Klavier begleitet. Foto: bk

USLAR. Unter dem Motto "Wien is(s)t anders" erlebte das Publikum auf Einladung des Literatur- und Kunstkreises Uslar im mit 90 Personen gut gefüllten evangelischen Gemeindehaus an der Kreuzstraße einen heiteren und beschwingten Abend der musikalischen und kulinarischen Extraklasse.

Vor Beginn, in der Pause und am Ende der Vorstellung gab es, von Irene Bronder und ihrem Team zubereitet, leckere Wiener Spezialitäten und dazu auch die passenden Weine.

Der großgewachsene österreichische Sänger Vladimir Skal mit tschechischen Wurzeln trug nicht nur seine Lieder mit einer bemerkenswerten, hochkarätigen und kräftigen Stimme souverän vor, seine Interpretation war auch in Mimik und Gestik den jeweiligen Liedern humorvoll und jederzeit überzeugend angepasst.

Dabei gelang es ihm, das Publikum nicht nur durch seine tiefe Stimme zu begeistern. Seine verbindenden Worte ließen Wien und seine Menschen vor den Augen und Ohren der Zuhörerschaft lebendig werden. Dabei stellte Skal in seinen Liedern spielerisch und mit einem verständnisvollen Augenzwinkern die Stärken und Schwächen der Österreicher heraus, die sich ja aus vielen Volksgruppen zusammensetzen, allen voran die Böhmen. Das Lied "Jeder zweite Wiener is a Böhm" brachte das heiter zum Ausdruck. Sie haben nach Auffassung des Künstlers Wien und seiner Musik ihren besonderen Stempel aufgedrückt.

Bekannte Melodien

Die gut ausgewählten Lieder reichten von bekannten Operettenmelodien wie dem "Zigeunerbaron" und von Komponisten wie Mozart, der Strauß-Familie, mit dem Walzerkönig Johann an der Spitze, bis hin zu ganz unbekannten Künstlern, die, wie Skal versicherte, selbst die Wiener noch nicht gehört haben.

Lied über die Blutwurst

Diese Stücke hat er in Archiven ausgegraben, teilte er stolz dem staunenden Publikum mit. Das Lied von Carl Lorens über die Blutwurst, die sich in eine Leberwurst verliebt hat, musste er sogar zweimal vortragen, einmal auf Deutsch und ein zweites Mal auf Wienerisch. Dafür und für alle anderen Darbietungen gab es viel Applaus.

Am Klavier begleitete Irene Bronder einfühlsam und gekonnt den Sänger, so dass Gesang und Pianomusik zu einer Einheit wurden, die dem Publikum jenseits des karnevalistischen Treibens sichtlich gut tat. Es forderte und bekam auch zwei Zugaben. Mit dem Lied "Sag zum Abschied leise Servus" von Peter Kreuder endete ein vergnüglicher Abend. (nh)

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 11. Februar 2015

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