Metallica-Musik mit der Harfe

Veröffentlicht: Dienstag, 17. Oktober 2017 Geschrieben von Detlef Lang

Bachs Barock-Werke gemischt mit irischer Musik in der Lippoldsberger Klosterkirche

Ungewohnte Klänge: The Reel Bach Consort verschmolzen irische Musik und Barockmusik und sorgten damit in der Lippoldsberger Klosterkirche für beste Stimmung. Foto: Löschner/nh
Ungewohnte Klänge: The Reel Bach Consort verschmolzen irische Musik und Barockmusik und sorgten damit in der Lippoldsberger Klosterkirche für beste Stimmung. Foto: Löschner/nh

LIPPOLDSBERG. Die Musik der Familie Bach und speziell die Johann Sebastians hat in allen Epochen Komponisten und Musiker inspiriert. Beliebte Bearbeitungen Bachscher Werke gibt es aus der Romantik, dem Jazz und anderen.

Das achtköpfige „Reel Bach Consort“ um den Bonner Kirchenmusiker Hubert Arnold (Cembalo, Orgel, Akkordeon) hat am Samstag in der Klosterkirche in Lippoldsberg gezeigt, wie gut sich die Barockmusik aus der Feder Bachs mit irischem Folk verschmelzen lässt.

Beide Stile leben von lebendiger Musizierfreude, von stringenter Melodik und Harmonik – und nicht zuletzt von tänzerisch-swingenden Rhythmen. Rund 100 Besucher bestätigten das mit teils heftigem Applaus. Die Bachs als Rucksacktouristen in Irland oder bei einer Familienfeier in einem irischen Pub? Der irische Bach-Klang des Ensembles begann mit dem Instrumentarium, das mit dem Cembalo einen eleganten Bezug zum Barock hält. Gitarre, Violine, Flöte und Kontrabass verbinden beide Welten. Für das typisch Irische sorgen Whistles, Harfe und die irischen Dudelsäcke, die Uilleann Pipes.

Besonders wenn das Consort barocke Themen mit irischen Melodien kombiniert und die unterschiedlichen Tonskalen entsprechend anpasst, funktioniert das bestens. An seine Grenzen in Sachen Intonation und Balance gelangte das Instrumentarium nur beim Doppelkonzert d- Moll BWV 1043.

Rockmusik eingebaut

Nach einer unterhaltsamen Reise mit den Bachs durch Irland, nach Chorälen, Tänzen und Klavierstücken gab es noch die Toccata in d-Moll – angestimmt von Akkordeon und Uilleann Pipes. Geschickt arrangiert war es ein harmonisches und kraftvolles Klangerlebnis.

Zum Abschluss bauten die Musiker Anklänge aus der Rockmusik in ihre Soli mit ein: etwa Anna Lück mit „Nothing else matters“ (Metallica) auf der Harfe oder Gitarrist Stephan Hennes den BAP-Klassiker „Verdammt lang her“. Zugaben waren da bereits vorprogrammiert. (zlö/ nh)

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 17. Oktober 2017

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