Kreisch-Alarm im Forum

Veröffentlicht: Dienstag, 12. März 2019 Geschrieben von Detlef Lang

Frauenensemble Herzen in Terzen begeistert Uslarer Publikum

„Komm’ se mit ins Glück“: Einen vergnüglichen Abend bereitete Deutschlands dienstälteste Girlgroup Herzen in Terzen dem Uslarer Publikum im Forum. FOTO: GUDRUN PORATH
„Komm’ se mit ins Glück“: Einen vergnüglichen Abend bereitete Deutschlands dienstälteste Girlgroup Herzen in Terzen dem Uslarer Publikum im Forum. FOTO: GUDRUN PORATH

Uslar – Mit Gesangskunst und Komik werden selbst alte Schnulzen zum aktuellen Hit, das zeigte das Damen-ACappella- Ensemble von „Herzen in Terzen“ einem begeisterten Publikum. Trotz Weltfrauentag hatten sich auch viele Männer zum Konzert ins ausverkaufte Forum des Gymnasiums gewagt.

Ihr Mut wurde belohnt. Deutschlands nach eigenen Angaben dienstälteste Girlgroup, die 2020 ihr 30-jähriges Bestehen feiert, gab alles. Die vier Damen auf der Bühne, alles ausgebildete Sängerinnen, hatten ihr Stimmorchester bestens vorbereitet und schreckten auch vor keiner komplizierten Choreografie zurück, die im besten Alter schon mal auf den Rücken gehen kann. Da wurde sich stilecht in Mode der 50er- und 60er-Jahre mit Stöckelschuhen, engem Kleid und Caprihose, mit Petticoat und ohne, hochtoupiert und perfekt frisiert, gewiegt und verdreht, bis erst die Handtaschen und schließlich sogar ein Schuh flogen.

Herzen in Terzen nehmen sich selbst nicht so ernst und die Lieder, die sie singen und nur mit den eigenen Stimmen begleiten, auch nicht. Deutsche Hits, ob „Schuld war nur der Bossanova“, „Ich will keine Schokolade“ oder „Heißer Sand und ein verlorenes Land“ wirken schon allein durch die Darbietung komisch, englischsprachige Lieder werden konsequent eingedeutscht und für Frauen umgedichtet. So wird aus „a little bit of Erica“ im „Mambo No 5“ „ein bisschen Rudi, die ganze Nacht“, herrlich übertrieben dargebracht.

Jede Überleitung sitzt. Helga hat was Neues, heißt es etwa, und was Sängerin Barbara Koch dann aus dem alten Jürgen Marcus-Schlager „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ herausholt, sorgt sogar für Kreisch-Alarm. Ganz nebenbei gibt es einen Geschenktipp für die Männer im Saal, denn „Muttitach“ ist ja bald. Die Zeit der Handtasche ist nämlich nicht vorbei. „Handtaschen hat Frau nie genug“, singen die Herzen in Terzen in ihrem eigenen Bestseller.

Dass Frauen über sich selbst lachen können, beweist das weibliche Publikum, wenn es um die eigenen Schwächen geht. „Egal ob lila oder rot, das nehm´ wir auch noch mit zur Not“, tönt es im Schnäppchensong.

Am Ende kamen die Damen, die sonst zu fünft auftreten, in Uslar aber nur zu viert auf der Bühne standen, nicht umhin, einige Zugaben zu geben. Vom Publikum gab es Applaus im Stehen und von den Herzen für Terzen einen Dank an den Tonmeister Hans-Jörg Helmbrecht.

Bedankt hatte sich zu Anfang auch schon Christiane Eichmann vom Literatur- und Kunstkreis. Bei allen Zuschauern und bei Uslarer Unternehmen, die viele Karten gekauft hatten und den Verein damit unterstützen. zyp

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 12. März 2019

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