USLAR. Es war kein einfaches Thema, das der Literatur- und Kunstkreis (LuK) Uslar zur dritten Auflage seines Literaturpreises vorgegeben hatte, und für die vierköpfige Jury ist es nicht einfach, die Geschichten zu bewerten. 51 Arbeiten von Autoren aus ganz Deutschland sind zur "Historie rund um 1006" eingegangen. Jetzt ist die Jury dran: Sie muss die Sieger in zwei Altersgruppen ermitteln.
Passend zum 1000-jährigen Bestehen Uslars hatte der Literatur- und Kunstkreis ein historisches Thema ausgeschrieben. Geschichten zur Geschichte aus der Zeit zwischen 1000 und 1050 waren gefragt. Wichtig ist, dass den Arbeiten, die sechs DIN-A4-Seiten nicht überschreiten durften, überprüfbare historische Fakten zugrunde liegen.
14 Einsendungen aus Gruppe A (Autoren bis 25 Jahre) und 37 aus Gruppe B (26 bis 45 Jahre) liegen der Jury vor, die aus Autor Harald Wetzold und Germanistin Christa Erlemann, beide vom Literatur- und Kunstkreis, sowie Schriftstellerin Gabriele Herzog (Wittingen) und Germanistin Ursula Rath-Wolf (Göttingen) besteht.
Seit Einsendeschluss am 31. Januar galt für die vier Juroren: Lesen, lesen und nochmals lesen. Außerdem musste viel recherchiert werden, um Geschriebenes und Faktenlage aus der Zeit vor 1000 Jahren abzugleichen. "Pro Text braucht man gewöhnlich zehn bis 15 Minuten, bei diesem Thema aber länger", erklärt Schriftstellerin Gabriele Herzog, und Ursula Rath-Wolf ergänzt: "Es war sehr bereichernd, ich habe viel gelernt."
Anhand der Bewertungskriterien Sprache, Aufbau, Spannung, Fantasie und konkreter historischer Bezug wurden die Arbeiten von jedem Einzelnen beurteilt. Bei Harald Wetzold kam die Jury – bis auf die verhinderte Christa Erlemann - kürzlich in Uslar zusammen, um die Ergebnisse erstmals zu vergleichen. "Jeder hat andere Favoriten, jetzt müssen wir uns einigen", so Gabriele Herzog.
Bis zum 28. Oktober wird die Wahl der Jury geheim gehalten. Dann gibt es im bis dahin fertiggestellten Bürgersaal des Alten Rathauses die Preisverleihung. Moderatoren sind der LuK-Vorsitzende Justus Pahlow, der Jury-Vorsitzende Harald Wetzold und Ex-NDR-Ressortleiter Hartmut Brinkmann. Für mittelalterliche Musik sorgen die Hardegser Sing- und Spielleut. Außerdem gibt es Lesungen.
Der Uslarer Literaturpreis ist mit 3000 Euro dotiert. Jeweils 750 Euro, 500 Euro beziehungsweise 250 Euro bekommen die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten der beiden Altersgruppen. Den Juroren sind die Namen der zu bewertenden Autoren durch ein Codierungssystem unkenntlich gemacht. (zno)
Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 08. August 2006