Brown zelebrierte den Blues

Veröffentlicht: Samstag, 18. Mai 2013 Geschrieben von Detlef Lang

Konzert der Chicagoer Sängerin und des Pianisten Jan Luley riss das Publikum mit

Brown zelebrierte den Blues
Imposante Sängerin: Angela Brown beim Konzert in der Uslarer Friedenskirche, hinten der Pianist Jan Luley. Foto: Schneider

USLAR. Das haben wir noch nicht erlebt. Diesen Satz sagte Justus Pahlow, Vorsitzende des Literatur- und Kunstkreises Uslar am Donnerstagabend gleich zweimal: Vor und nach dem Konzert mit der Blues-Sängerin Angela Brown aus Chicago und dem Pianisten Jan Luley aus Amöneburg.

Pahlow meinte am Anfang, dass der Literatur- und Kunstkreis noch nie Musiker verpflichtet hat, die wie das Duo Brown/Luley schon über 1400 Konzerte gegeben haben. Und am Ende erlebte er erstmals in der immerhin über 25-jährigen Geschichte seines Vereins, dass das Uslarer Publikum seine Begeisterung bei einem Konzert gleich zweimal mit Applaus im Stehen ausdrückte.

Fürwahr erlebten die 130 Besucher in der Friedenskirche an der Stiftstraße Blues- und Gospelmusik vom Feinsten. Jan Luley stimmte das Publikum mit zwei Solobeiträgen ein und legte sogleich mit dem weltberühmten St.-Louis-Blues los, dem er mit spielerischer Leichtigkeit eine Tango-Note verpasste, dass im Publikum gleich die ersten Füße im Rhythmus mitwippten. Dann stieß Angela Brown hinzu und saugte die Sympathien des Publikums förmlich auf. Zuerst mit ihrer imposanten Erscheinung, dann mit ihrer lässigen Art der Unterhaltung und schließlich mit ihrer unglaublichen Stimme, die jeden fesselte. Niemand konnte sich ihr entziehen, wie sie den Blues zelebrierte – mit großer Stimmbreite und einer Dynamik, die ihr enorme Interpretationsmöglichkeiten offen lässt. Dazu kommt eine Körpersprache, in der das Wort Stillstand nicht vorkommt.

Das Publikum war begeistert und ließ sich nicht lange bitten, in einem Stück als Chor mitzuwirken. Das kam so gut an, dass der Chor zu Anfang der Pause spontan wieder loslegte. Im zweiten Abschnitt kamen dann auch bekannte Gospelsongs zu Gehör, darunter "Amen" und "This Little Light of Mine".

Die Gastgeber vom Literatur- und Kunstkreis freute nach dem großen Blues-Erlebnis, dass sich die Musiker wohl gefühlt haben und hinterher das Publikum und die Technik lobten. (fsd)

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 18. Mai 2013

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