Knebelkrähe und Schwachstelze

Veröffentlicht: Dienstag, 24. März 2015 Geschrieben von Detlef Lang

Neue Göttinger Gruppe begeistert das Uslarer Publikum mit Satire und Nonsens-Lyrik

Knebelkrähe und Schwachstelze
Sogar mit Verkleidung: Klaus Pawlowski. Foto: nh

USLAR. Die bekannten Göttinger Satiriker Peter Köhler, Klaus Pawlowski und Reinhard Umbach begeisterten als Neue Göttinger Gruppe auf Einladung des Literatur- und Kunstkreises am Freitag das Publikum im ofenbeheizten Nebengebäude des Uslarer Museums.

Ihre witzigen, deftigen, ironischen aber auch tiefgründigen und doppelbödigen Gedichte und Geschichten trafen immer ins Schwarze, lösten großes Gelächter und viel Beifall aus und versetzten das sachverständige Publikum an diesem Abend schon bald in Hochstimmung.

Nahezu jedes Thema von der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und Bildung, der Tierwelt, der Liebe bis hin zum Reisen und zum Fußball wurde ironisch, kritisch und oft mit einem Augenzwinkern unter die Lupe genommen.

Gedichte und Geschichten

Pawlowski und Umbach tun das mit Gedichten, Köhler mit kurzen Geschichten. Alle Drei beherrschen die Kunst des brillanten Wortspiels mit zum Teil bissiger Pointe. Da ging es um Frauen, die vergeblich in ihren viel zu großen, vollgepackten Handtaschen verzweifelt ihr Handy suchen, um die vielen E-Mails im PC, die uns mit Werbung erschlagen und zur Weißglut bringen, um Fische, die bei Gewitter zu Helden werden, sowie um zahlreiche Vogelarten, die ironisch verfremdet, zu Schwarzgelddrosseln, Knebelkrähen, Schwachstelzen und Verschleiereulen mutieren.

Wie Robert Gernhardt

Köstlich auch der Ausflug in die Nonsens-Lyrik mit Limericks und dem akrobatischen Spiel mit der Sprache im Stile Robert Gernhardts.

Das Publikum bekam drei Zugaben und bedankte sich mit lang anhaltendem Beifall. (nh)

Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 24. März 2015

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