Lippi dichtet sich zum Sieg
Sechs Teilnehmer treten zum Wettkampf im Kulturbahnhof an
Uslar – Die sechste Uslarer Dichterschlacht wurde diesmal am Samstagabend auf Initiaive des Kulturbahnhofs und des Vereins Arte-Events ausgetragen. Sechs Texter stellten dem Publikum ihre verschrifteten Gedanken vor, als Sieger ging die Künstlerin Lippi Punkstrumpf aus Bremen hervor.
Wer von den Zuschauerinnen und Zuschauern noch nicht bei einem Poetry gewesen war, denen erklärte der Berliner Moderator und Poetry Slammer Aidin Halimi die Regeln. Fünf Minuten dürfe ein Vortrag dauern und die Texte müssen von den Autoren selbst stammen. Am Ende entscheide das Publikum durch die Stärke des Applauses auf einer Skala von eins bis zehn.
Dieser Poetry Slam zeichnete sich vor allem durch die starke Präsenz lokaler Dichterinnen und Dichter aus, die ihre Texte an diesem Abend präsentierten. So warb Johanna Graap für einen vorurteilsfreien Umgang mit Depressionen, und Franziska Bäthe dachte gemeinsam mit Matthias Lingot aus Dransfeld aus gegebenem Anlass über den Mauerfall und die Wiedervereinigung nach.
Mit dabei war ebenfalls die an der IGS Bodenfelde tätige Lehrerin Judith Dönicke, die ihren Berufsalltag schilderte, sowie der aus Hardegsen stammende Jens Ewers, der zwei wohlgesetzte Liebesgedichte vortrug, in denen er darauf verwies, dass die Liebe alle Verhältnisse umkehre. Er leitete seine Texte mit der Anekdote ein, dass seine berufliche Laufbahn vor 20 Jahren als Eisenbahner im Uslarer Bahnhof im Fahrkartenverkauf begann.
Am Ende siegte jedoch – anders als beim ersten Poetry Slam vor fünf Jahren – keine Lokalmatadorinnen und Lokalmatadoren, sondern die professionelle Slammerin Lippi Punkstrumpf, die in der ersten Runde einen Text zum Thema Selbstbewusstsein und dann einen über Toleranz vortrug. Sie überzeugte das Uslarer Publikum mit ihrer Wortkunst und einer ausgezeichneten Sprachakrobatik.
Gaby Scholz als Organisatorin des Kulturbahnhofs dankte schließlich allen Beteiligten für ihre Vorträge und der Brauerei Bergbräu für die Unterstützung. zrj
Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 14. November 2019