Medlz: Gesang als mitreißende Kunst
Konzert der A-Capella-Band aus Dresden lockt 300 Zuhörer ins Forum
VON FRANK SCHNEIDER
Uslar – Am Anfang trauten sich die Besucher kaum zu klatschen, um bloß keine Note der Gesangkunst zu übertönen. Am Ende spendete das Uslarer Publikum Applaus im Stehen und wollte gar nicht mehr aufhöhren, so vollkommen verzückt waren die Zuhörer vom Gesangszauber der A-Capella-Band Medlz.
Dem Literatur- und Kunstkreis gelang es einmal mehr, den musikalischen Horizont im Uslarer Land mit einer außerordentlichen Band zu erweitern: Das Dresdner Quartett, das als beste weibliche A-Capella-Popband Europas gilt, lockte nicht nur 300 Zuhörer ins Forum des Gymnasiums, sondern hinterließ bleibenden Eindruck und bescherte sich wohl ziemlich viele neue Fans.
Die Band stellte sich mit ihrem Programm „Heimspiel – Medlz singen deutsch“ als Hommage an die deutsche Sprache vor und hielt konsequent durch, nur deutsch zu sprechen. Mehrmals mussten deutsche Wörter für englische Begriffe geschaffen werden wie der „bunte Blumenstrauß schöner Melodien“ für Medley. Damit war auch einer der Höhepunkte des Konzerts erreicht, als die Medlz unter anderem Helene Fischers Atemlos zur Melodie von Roland Kaisers Santa Maria aufführten und Udo-Lindenberg-Hits mit Texten der Ärzte vortrugen.
Während in der ersten Halbzeit des Heimspiels der Funke noch nicht ganz überspringen wollte, wenngleich die Medlz mit musikalischen Meisterleistungen unter anderem mit der der Hymne „Freude schöner Götterfunken“ loslegten, so entfachten sie in der zweiten Hälfte ein musikalisches Feuerwerk, bei dem alle Funken im Publikum zündeten.
Dazu gehörten die Medlz-Interpretation von Xavier Naidoos „20 000 Meilen über dem Meer“ und ein fulminanter Hardrock-A-Capella-Vortrag mit vier Rammstein-Liedern, das Gänsehaut-Stück „So gerne“ von Regy Clasen und ein Stück aus vier Akkorden mit sage und schreibe über 20 bekannten Hits, das die Gesangskunst der Band eindrucksvoll darbot. Die Medlz hörten gar nicht auf, ihr Publikum mit ihren Stimmen zu entzücken: Auf Herbert Grönemeyers Mambo und Seeeds Augenbling folgten schließlich noch echte Gassenhauer: Schlager von Helene Fischer und Andrea Berg auf sächsisch – köstlich.
Beim Finale beeindruckten die Medlz dann mit puristischer Gesangskunst mit „Lieb’ das Kind in dir“ aus Alfons Zitterbacke und setzten zum Abschluss sogar die Mikrofone ab, um sich mit „Der Mond ist aufgegangen“ zu verabschieden.
Quelle: HNA - Sollinger Allgemeine vom 09. März 2020